Die wirksamsten Methoden gegen Dehnungsstreifen

Dehnungsstreifen sind sichtbare Narben auf der Haut, die durch eine übermäßige Dehnung des Bindegewebes entstehen. Sie treten häufig bei Schwangerschaft, schnellem Wachstum, Gewichtszunahme oder -abnahme, Hormonstörungen oder bestimmten Erkrankungen auf. Dehnungsstreifen sind in der Regel harmlos, können aber das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. In diesem Beitrag erfährst Du mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Dehnungsstreifen.

Dehnungsstreifen

Schnellnavigation: Das findest du in diesem Artikel

  • 1. Was ist die Ursache von Dehnungsstreifen?

  • 2. Faktoren die das Risiko von Dehnungsstreifen erhöhen

  • 3. Warum Dehnungsstreifen während der Schwangerschaft auftreten

  • 4. Wie lassen sich Dehnungsstreifen vorbeugen?

  • 5. Die wirksamsten Inhaltsstoffe um Dehnungsstreifen vorzubeugen und zu behandeln

  • 6. Wie lassen sich Dehnungsstreifen entfernen?

  • 7. Quellenangaben

Frau in Unterwäsche und einer Tulpe an der Hüfte

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1. Was ist die Ursache von Dehnungsstreifen?

Die Ursache von Dehnungsstreifen liegt in der Beschädigung der Kollagen- und Elastinfasern, die für die Elastizität und Festigkeit der Haut verantwortlich sind. Wenn die Haut zu schnell oder zu stark gedehnt wird, reißen diese Fasern und bilden kleine Blutgefäße, die als rote oder violettfarbene Streifen auf der Hautoberfläche erscheinen. Mit der Zeit verblassen diese Streifen zu einer weißlichen oder silbrigen Farbe, da die Blutgefäße schrumpfen und das Fettgewebe unter der Haut sichtbar wird.

2. Faktoren, die das Risiko für Dehnungsstreifen erhöhen

  • Dehnungsstreifen durch eine Schwangerschaft: Die Haut wird während der Schwangerschaft stark gedehnt, vor allem im Bauch-, Brust- und Hüftbereich. Außerdem verändern sich die Hormone während der Schwangerschaft und beeinflussen die Elastizität der Haut.

  • Dehnungsstreifen durch Wachstumsschübe: Jugendliche können während der Pubertät Dehnungsstreifen entwickeln, wenn sie schnell an Größe oder Gewicht zunehmen. Dies betrifft vor allem Mädchen in der Brust-, Hüft- und Oberschenkelregion und Jungen in den Schultern, Armen und Rücken.

  • Dehnungsstreifen durch Gewichtsveränderungen: Eine schnelle Gewichtszunahme oder -Abnahme kann ebenfalls zu Dehnungsstreifen führen, da die Haut sich an das neue Volumen anpassen muss. Dies gilt besonders für Menschen, die an Fettleibigkeit oder Essstörungen leiden oder eine extreme Diät machen.

  • Dehnungsstreifen durch Muskelwachstum: Während intensivem Training das Muskeln schnell aufbaut und die Haut überdehnt, können Dehnungsstreifen entstehen.

  • Dehnungsstreifen durch Hormonstörungen: Einige Hormone, wie Kortisol, Östrogen und Progesteron, beeinflussen die Produktion von Kollagen und Elastin in der Haut. Ein Ungleichgewicht dieser Hormone kann zu einer Schwächung des Bindegewebes führen und somit Dehnungsstreifen begünstigen. Dies kann bei Erkrankungen wie dem Cushing-Syndrom, dem Marfan-Syndrom oder dem Ehlers-Danlos-Syndrom auftreten oder durch die Einnahme von Kortikosteroiden oder hormonellen Verhütungsmitteln verursacht werden.

  • Dehnungsstreifen durch sonstige Erkrankungen: Einige seltene Erkrankungen, wie das Bardet-Biedl-Syndrom oder das Beals-Syndrom, können ebenfalls zu Dehnungsstreifen führen, da sie die Struktur oder Funktion des Bindegewebes beeinträchtigen.

Die Symptome von Dehnungsstreifen sind in der Regel rein ästhetischer Natur und verursachen keine Schmerzen oder Beschwerden. Die Streifen können je nach Hautfarbe und Stadium unterschiedlich aussehen. Sie beginnen meist als rote oder violettfarbige Linien, die sich leicht erhaben anfühlen und jucken können. Mit der Zeit werden sie flacher und heller und nehmen eine weißliche oder silbrige Farbe an. Die Streifen können unterschiedlich breit und lang sein und sich über verschiedene Körperregionen erstrecken.

3. Warum Dehnungsstreifen während der Schwangerschaft auftreten

übergewichtige Frau in Unterwäsche mit Dehnungsstreifen am Bauch

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Infolge einer Kombination aus schwankendem Hormonspiegel, sich dehnender Haut und genetischer Veranlagung treten Dehnungsstreifen während der Schwangerschaft häufig auf. Am wahrscheinlichsten tauchen sie im dritten Trimester auf, wenn die Haut am stärksten gedehnt ist. Der Körper produziert während der Schwangerschaft größere Mengen an Hormonen wie Östrogen und Progesteron, was die Elastizität der Haut beeinträchtigen kann und sie empfindlicher für Dehnungsstreifen macht. Zusätzlich kann eine Gewichtszunahme während der Schwangerschaft zur Bildung von Dehnungsstreifen beitragen - vor allem an den Stellen des Körpers, wo die Haut stark gedehnt wird: Bauch, Brüste, Hüften und Oberschenkel.
Auch besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Dehnungsstreifen bei erblicher Veranlagung in Ihrer Familie.

4. Wie lassen sich Dehnungsstreifen vorbeugen?

Die Vorbeugung von Dehnungsstreifen ist nicht immer möglich, da sie von vielen Faktoren abhängt, die nicht kontrollierbar sind. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die das Risiko verringern oder das Ausmaß mildern können. Dazu gehören:

  • gesunde Ernährung gegen Dehnungsstreifen: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien ist, kann die Gesundheit und Elastizität der Haut fördern und somit Dehnungsstreifen vorbeugen oder reduzieren. Besonders wichtig sind Vitamin C, E, A und Zink, die an der Kollagen- und Elastinsynthese beteiligt sind.

  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr gegen Dehnungsstreifen: Eine gute Flüssigkeitszufuhr kann die Haut hydratisieren und geschmeidig halten und somit Dehnungsstreifen vorbeugen oder reduzieren. Es wird empfohlen, mindestens zwei Liter Wasser pro Tag zu trinken oder mehr bei Hitze oder körperlicher Anstrengung.

  • moderate Gewichtskontrolle gegen Dehnungsstreifen: Eine moderate Gewichtskontrolle kann Dehnungsstreifen vorbeugen oder reduzieren, indem sie eine übermäßige Dehnung der Haut vermeidet. Es wird empfohlen, ein gesundes Gewicht zu halten oder es langsam und stetig zu verändern, wenn nötig. Dabei sollte man auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung achten.

  • regelmäßige Hautpflege gegen Dehnungsstreifen: Pflege deine Haut regelmäßig mit feuchtigkeitsspendenden und straffenden Cremes oder Ölen, die Inhaltsstoffe wie Koffein, Jojoba-Öl oder Retinol enthalten. Diese können die Durchblutung der Haut fördern und die Bildung von neuem Bindegewebe anregen. Es wird empfohlen, die Haut täglich mit einer milden Seife zu reinigen, eine feuchtigkeitsspendende Creme oder ein Öl aufzutragen, besonders auf den gefährdeten Bereichen wie Bauch, Brust, Hüfte oder Oberschenkel.

  • Hautmassagen gegen Dehnungsstreifen: Massiere deine Haut sanft mit einem Massagehandschuh oder einer Bürste, um die Durchblutung zu verbessern und abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen.

  • Sport und Bewegung gegen Dehnungsstreifen: Treibe Sport und Bewegung, um deine Muskeln zu stärken und dein Bindegewebe zu unterstützen. Vermeide aber extremes Muskelwachstum, das die Haut überdehnen kann.

  • unterstützende Kleidung gegen Dehnungsstreifen: Trage bei Bedarf einen gut sitzenden BH, um das Brustgewebe zu stützen und zu entlasten. Falls du zu Wassereinlagerungen in den Beinen neigst, dann können Kompressionsstrümpfe eine Unterstützung sein.

  • weitere Einflüsse, die die Entstehung von Dehnungsstreifen begünstigen: Vermeide übermäßigen Sonnengenuss, Solarium oder Rauchen, da diese Faktoren die Hautalterung beschleunigen und das Bindegewebe schwächen können. Es ist auch wichtig, dass du auf eine gesunde Gewichtszunahme während der Schwangerschaft achtest. Eine zu schnelle Zunahme kann dazu führen, dass die Haut überdehnt wird und Dehnungsstreifen entstehen.

auf dem Boden sitzende Frau die ihre Beine eincremt

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5. Die wirksamsten Inhaltsstoffe um Dehnungsstreifen vorzubeugen und zu behandeln

  • Centella Asiatica-Extrakt gegen Dehnungsstreifen

    Ein Produkt mit Centella-Asiatica-Extrakt kann helfen, das Auftreten von Dehnungsstreifen zu verhindern. Dieser Extrakt stammt aus einer kleinen Pflanze der Mackinlayaceae-Familie und ist in den Feuchtgebieten Asiens beheimatet. Er wird seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Medizin zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt. Der Extrakt hemmt nicht nur die Entstehung von Striae, sondern fördert auch die Produktion von Zellen und Fibroblasten, die beim Aufbau des Gewebes hilfreich sind, welches bei Dehnungsstreifen normalerweise weniger reichlich vorhanden ist.

  • Hyaluronsäure gegen Dehnungsstreifen

    Das Auftragen eines Produkts, das Hyaluronsäure enthält, kann die Sichtbarkeit von Dehnungsstreifen verringern. Diese Wirkung tritt besonders dann ein, wenn Sie dies unmittelbar nach dem Auftreten der Dehnungsstreifen tun. Die Anwendung von Hyaluronsäure auf der Haut hat sowohl feuchtigkeitsspendende als auch entzündungshemmende Eigenschaften. Da es sich um ein natürliches Molekül handelt, das in unserer Haut vorkommt, unterstützt es deren Heilung und Polsterung. Beides ist hilfreich bei der Vorbeugung oder Behandlung von Dehnungsstreifen.

  • Retinol gegen Dehnungsstreifen

    Retinol, ein Derivat von Vitamin A, wirkt stimulierend auf die Kollagenproduktion in der Haut und kann somit dazu beitragen, dass Dehnungsstreifen weniger sichtbar sind. Darüber hinaus hilft Retinol dabei, die Elastizität der Haut zu verbessern und das Erscheinungsbild sowie die Beschaffenheit von Dehnungsstreifen abzumildern. Während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte jedoch keine Anwendung von Retinol erfolgen, da es potenziell schädlich für das ungeborene oder gestillte Kind sein könnte. Außerdem erhöht Retinol die Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht; aus diesem Grund ist es ratsam, stets einen Sonnenschutz zu verwenden beim Einsatz von Retinol.

  • Tretinoin gegen Dehnungsstreifen

    Die Anwendung von Tretinoin und/oder Hyaluronsäure auf der Haut kann dazu beitragen, Dehnungsstreifen zu behandeln.

    Tretinoin gehört zur Gruppe der Retinoide, genau wie Retinol - ein Derivat von Vitamin A. Im Gegensatz zu Retinol handelt es sich bei Tretinoin um eine deutlich stärkere synthetische Variante dieses Vitamins. Es ist verschreibungspflichtig und wird oft unter dem Markennamen "Retin-A" verkauft. Das Retinoid beschleunigt den Zellstoffwechsel, sorgt für schnelles Peeling der Haut sowie die Stimulation von Kollagen und Elastinfasern. Aufgrund seiner starken Wirkung wird es nicht für empfindliche Hauttypen empfohlen.

6. Wie lassen sich Dehnungsstreifen entfernen?

Die Behandlung von Dehnungsstreifen zielt darauf ab, ihr Aussehen zu verbessern oder zu vermindern, da sie nicht vollständig verschwinden können. Es gibt verschiedene Methoden, die je nach Wirksamkeit, Kosten und Nebenwirkungen variieren. Einige der gängigsten Methoden sind:

  • Cremes und Öle bei Dehnungsstreifen: Es gibt zahlreiche Produkte auf dem Markt, die versprechen, Dehnungsstreifen zu reduzieren oder zu verhindern, indem sie die Haut mit Feuchtigkeit, Vitaminen und Antioxidantien versorgen. Die Wirksamkeit dieser Produkte ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt und hängt stark von der individuellen Hautreaktion ab. Sie können jedoch helfen, die Haut geschmeidig zu halten und Juckreiz zu lindern.

  • Dehnungsstreifen lasern: Diese Methode verwendet Laserlicht, um die Kollagen- und Elastinproduktion in der Haut zu stimulieren und die Blutgefäße zu verkleinern. Dies kann die Farbe und Textur der Dehnungsstreifen verbessern, vor allem in den frühen Stadien. Die Lasertherapie erfordert mehrere Sitzungen und kann teuer sein. Sie kann auch Nebenwirkungen wie Rötung, Schwellung, Blutergüsse oder Narbenbildung verursachen.

  • Mikrodermabrasion bei Dehnungsstreifen: Diese Methode verwendet kleine Kristalle, um die oberste Hautschicht abzutragen und die darunter liegende Hautschicht zu erneuern. Dies kann die Sichtbarkeit der Dehnungsstreifen verringern, indem es die Farbe angleicht und die Oberfläche glättet. Die Mikrodermabrasion erfordert ebenfalls mehrere Sitzungen und kann Nebenwirkungen wie Reizung, Trockenheit oder Infektionen verursachen.

  • Microneedling bei Dehnungsstreifen: Wenn du das Aussehen von bereits vorhandenen Dehnungsstreifen verringern möchtest, könnte Microneedling möglicherweise eine geeignete Option sein. Durch die Anwendung von Microneedling wird die Haut angeregt, vermehrt Kollagen und Elastin zu produzieren, was wiederum dazu beitragen kann, einige der Risse zu reparieren, die während der Hautdehnung entstanden sind. Es ist wahrscheinlich erforderlich, mehrere Behandlungen durchzuführen, bevor sichtbare Ergebnisse erzielt werden können.

  • Radiofrequenztherapie bei Dehnungsstreifen: Diese Methode verwendet elektromagnetische Wellen, um die Kollagen- und Elastinproduktion in der Haut zu erhöhen und die Fettzellen zu schrumpfen. Dies kann die Festigkeit und Elastizität der Haut verbessern und somit die Dehnungsstreifen reduzieren. Die Radiofrequenztherapie erfordert auch mehrere Sitzungen und kann Nebenwirkungen wie Rötung, Schwellung, Blasenbildung oder Verbrennungen verursachen.

  • Chirurgische Eingriffe bei Dehnungsstreifen: Diese Methode ist die einzige, die Dehnungsstreifen vollständig entfernen kann, indem sie die überschüssige Haut abschneidet. Dies ist jedoch nur in bestimmten Fällen möglich, wie z.B. nach einer massiven Gewichtsabnahme oder einer Bauchdeckenstraffung. Die chirurgischen Eingriffe sind sehr invasiv und teuer und können zu schweren Komplikationen wie Blutungen, Infektionen oder Narbenbildung führen.

7. Quellenangaben

Titelbild Quelle: Foto von Karolina Grabowska: https://www.pexels.com/de-de/foto/hand-jung-korper-nackt-8093126/

Bild 1: Foto von Sora Shimazaki: https://www.pexels.com/de-de/foto/gesund-frau-kurve-model-5938408/

Bild 2: Foto von Darina Belonogova: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-korper-bauch-tatowierungen-9164870/

Bild 3: Foto von Sora Shimazaki: https://www.pexels.com/de-de/foto/gesund-frau-bett-schlafzimmer-5938558/